Gegen Trostlosigkeit habe ich einen Plan

Traurig sieht es aus in meinem Zimmergarten aus. Bald schon so traurig wie draußen. Ok vielleicht auch noch trauriger. Nun muss ich mich aber erst mal rechtfertigen.




Was mit dem Weichnachtsstern los ist weiß ich leider nicht. Er geht nicht ein, aber so sieht er auch nicht gerade toll aus. Obwohl ich gestern schon wieder 3 neue Blätter an ihm gefunden habe. Vielleicht musste er sich vom ganzen Weihnachtsstress erst wieder erholen. Die Kakteen machen immer eine gute Figur. Der Große mit dem Schwedenfähnchen ist sage und schreibe fast 7 Jahren alt. Ich habe ihn zum 18. Geburtstag von einer Freundin bekommen. Den anderen habe ich von meinem Vater bekommen. Sollte ich mir Gedanken machen, weil man mir Kakteen schenkt? Die anderen 3 Pflanzen, die eher tot als lebendig aussehen sind meine Orchideen. Ja lacht ruhig. Ihr habt sie ja nicht im letzten Sommer gesehen. Die Orchidee mit den meisten Blättern habe ich mir mal mit 15 gekauft. Sie hat in der ersten Woche gleich alle Blüten verloren und nie wieder Blüten angesetzt. Die zweite große Orchidee habe ich mir zur Gesellschaft der anderen gekauft und muss sagen, sie hat ihre Blüten sehr lange getragen. Die kleine gab es Anfang des Jahres für 1€ bei Ikea. Ja und selbst der eine 1€ war noch zu viel für diese mickrige Pflanze.

Es sieht jetzt wirklich so aus als hätte ich keinen grünen Daumen, dass allerdings möchte ich vehement abstreiten. Den die Orchideen haben eine ganz schwere  Zeit hinter sich. Sie standen, als ich noch in meiner WG gewohnt habe, immer neben meinem Schreibtisch. Und jeden Dienstag, wenn ich erst am Nachmittag Uni hatte, wurden sie gepflegt. Also  gegossen und besprüht. Ja ich halte nichts vom Tauchen der Orchideen, ich gieße sie. Die Orchidee, die ich nun schon fast 10 Jahre habe, hat das sehr gut bekommen. Denn sie hat Blüten angesetzt. Und wie viele! Über 16 oder 17 Stück. Die andere hatte auch wieder Blüten angesetzt, allerdings nicht ganz so viele. Ich habe immer darauf geachtet, dass sich wenigstens ein Blatt der beiden Orchideen berühren. Denn sie sind Gesellschaftspflanzen und mögen die Nähe zu ihren Artgenossen. Genau deswegen steht die kleine Orchidee erhöht in einem Teelichthalter.

Nach den Prüfungen im letzten Sommer bin ich für 2 Wochen zu meinen Eltern gefahren. Aussicherheitsgründen habe ich die beiden Orchideen mitgenommen. Denn die Blüte wollte ich auf gar keinen Fall verpassen. Im Auto haben die guten allerdings haben die beiden dann einen fürchterlichen Sonnenbrand bekommen und ganz gelbe Blätter. Die Blütenknospen haben sie dann erst mal von sich geworfen. Was 3 Stunden Autofahrt, trotz getönten Scheiben, so anrichten können. Nun hege und pflege ich sie wieder, denn ich will sie wirklich mal wieder blühen sehen.

Allerdings finde ich meine Blumenbank doch sehr trostlos. So habe ich mir im letzten Sommer einige Zitronen und Orangenkerne geschnappt und wollte daraus kleine Bäumchen ziehen. Leider ging das so gar nicht. Die Kerne wollten nicht keimen. Die eine Hälfte, im Gewächshaus, ist verschimmelt, die andere, in den Töpfchen, sind vertrocknet.


Aus der Weihnachtsbäckerei hatte ich einige Dattelkerne aufgehoben. Und im Februar, als es die ersten Litschis gab, habe ich auch einige Kerne in ein Wasserbad gelegt. Das ist bei den Litschis wichtig, damit sich der Zucker vom Kern löst. Die Datteln habe ich auch noch mal 2 Tage in eine Schale mit Wasser  gelegt.
Um nicht wieder so einen Ärger mit zu viel oder zu wenig Wasser zu haben, habe ich eine neue Methode ausprobiert.


Dazu gibt man etwas Anzuchterde in einen Gefrierbeutel, ein ganz klein wenig Wasser drauf und dann die Kerne in die Erde. Den Beutel verschließen und an einen warmen Ort legen. Wer die Übersicht behalten möchte, schreibt noch den Namen und das Datum auf die Tüte. Anzuchterde ist Erde die so gut wie keine Nähstoffe enthält, damit sich die Keime schneller entwickeln, auf ihrer Suche nach Nahrung. Man kann die Anzuchterde im Baumarkt kaufen, aber man kann sie genauso gut auch selbst herstellen. Einfach Erde aus dem Garten oder Blumenbeet nehmen und sie für 10 Minuten bei voller Leistung in die Mikrowelle stellen. Vorsicht die Erde ist danach sehr heiß!


Und dann hieß es warten. Ich hatte gelesen, das Datteln 1 bis 6 Monate zum keimen brauchen und, dass man Geduld haben soll. Nach gut vier Wochen habe ich meine Dattelkerne so wieder gefunden. Nur zwei sind nicht aufgegangen.


Das es wirklich so einfach ist habe ich nicht gedacht. Denn schließlich musste ich nichts machen. Eben nur warten. Wirklich wichtig ist, ganz wenig Wasser zu nehmen. Denn die Kerne habe ja die letzte Zeit, in ihrem Wasserbad ausreichend davon gehabt.


Die Keime habe ich mit dem Kern zusammen in kleine Aussahttöpfe gepflanzt. Mit dem Keim nach oben zum Licht.


Bei den Litschis sind tatsächlich 2 verschimmelt gewesen und die sahen aus wie vor 4 Wochen. Nur diese drei Exemplar wollten einen Platz in meinem Minigewächshaus ergattern. Alle drei haben bereits schon Wurzeln und auch schon ein grüne Keimspitze. So das es leicht war, hier oben und unten fest zu legen. Auch sie habe ich eingepflanzt.


Nun teilen sie sich alle den Platz in meinem Minigewächshaus, direkt vor der Heizung mit genügend Feuchtigkeit und jede Menge Licht. Ich bin gespannt, ob alle überleben werden. Und wer nachher neben meinen Orchideen einen Platz findet.


Kommentare

  1. Orchideen kriege ich nie ein zweites Mal zum Blühen, leider :-(. Die Kanne habe ich auch in mehrere Farben...

    Liebste Grüße zu dir :-)

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  2. Da bin ich aber auch mal gespannt ... ORchideen muß man nach der Blüte mal so zwei Wochen kühl stellen, dann bilden sich neue Triebe. Dann wieder ans Warme! :-)
    Ich esse so gerne Datteln, und habe gegoogelt, ob man mit den schönen Kernen irgendwas machen kann ;-)

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